Elektrostrahlung einfach erklärt
Auf der freien Internet-Enzyklopädie wikipedia.org ist Elektrostrahlung einfach erklärt, nämlich unter dem Synonym “Elektrosmog”:
„Elektrosmog oder E-Smog (aus Elektro- und Smog) ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für die täglichen Belastungen des Menschen und der Umwelt durch technisch erzeugte (künstliche) elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, von denen teilweise angenommen wird, dass sie (unerwünschte) biologische Wirkungen haben könnten. (…) Menschen, die angeben, solche Wirkungen zu verspüren, gelten als elektrosensibel. Die dazu zulässigen Grenzwerte sind im Rahmen der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit in verschiedenen Richtlinien, Normen und Gesetzen geregelt.“ (Stand: 26.02.2021)
Worin sich Elektrostrahlung – also elektrische Felder – magnetische und elektromagnetische Felder unterscheiden, schauen wir uns einmal genauer an.
Was sind elektrische Felder? Was ist Elektrostrahlung?
Elektrische Felder, auch Elektrostrahlung genannt, entstehen immer, wenn ein Gerät unter Spannung steht. Das ist schon der Fall, wenn der Stecker in der Dose steckt – auch wenn kein Strom fließt. Die elektrische Feldstärke wird in Volt pro Meter (Kürzel V/m) gemessen. Sie ist abhängig von der Höhe der Spannung, der Leitfähigkeit von Materialien und der Erdung. Unser Körper nimmt diese elektrischen Felder aus der Umgebung auf, er steht also „unter Strom“ – besonders dann, wenn er nicht geerdet ist, also zum Beispiel im Liegen. Die sogenannte Körperspannung kann mit einem speziellen Gerät, dem Voltmeter, gemessen werden. Gegen elektrische Felder bzw. Elektrostrahlung kann man sich abschirmen.
Was sind magnetische Felder?
Sobald wir ein Gerät einschalten, fließt Strom und es entsteht zusätzlich zur Elektrostrahlung, also zum elektrischen Feld, ein magnetisches Feld. Bei unserer alltäglichen Stromversorgung können wir diese beiden Größen voneinander unterscheiden, weil beide dem niederfrequenten Bereich zugeordnet sind. Die magnetische Feldstärke wird in Ampère pro Meter (A/m) gemessen, die magnetische Flussdichte dagegen in Tesla (T). Da die Einheit Tesla für die Messung meist zu groß ist, wird in Mikrotesla (µT), meist aber in Nanotesla (nT) gemessen. Bisweilen wird auch noch die ältere Einheit Gauß benutzt. Hier sollten wir noch die Formel kennen: Ein Tesla = 10.000 Gauß.
Magnetfelder durchdringen sämtliche Materialien: Häuser, Bäume – und natürlich auch den Menschen. Deshalb sollten wir darauf achten, dass wir uns ihnen möglichst wenig aussetzen und Abstand halten. Denn mit zunehmender Entfernung nehmen auch sie drastisch ab.
Was sind elektromagnetische Felder?
Ab 400 kHz (Kilohertz), also im so genannten Hochfrequenzbereich (kurz HF genannt) lassen sich die Eigenschaften von elektrischen und magnetischen Feldern nicht mehr klar trennen, weshalb man hier von elektromagnetischen Feldern spricht.
Der Grund: Die hohe Frequenz von 400 kHz und mehr bringt es mit sich, dass die Spannungsverteilung und damit die Richtung und Stärke des Stroms mindestens 400.000 Mal pro Sekunde hin und her schwingt. Hochfrequenz geht bis in den Gigahertzbereich (GHz) mit Milliarden Schwingungen pro Minute.
Was verursacht Elektrosmog?
Unser dicht besiedeltes Deutschland ist längst “elektromagnetisch” erschlossen. Kaum ein anderes Land der Erde erreicht eine so hohe Ultrakurzwellensenderdichte und in keinem anderen Land Europas strahlen so viele Radaranlagen ihre nadelscharfen Impulse aus.
Welche Geräte erzeugen Elektrosmog?
In jeder Wohnung stehen durchschnittlich 50 elektrische Geräte und zwar vom Toaster bis zum Radiowecker. Und überall liegen Handys herum, stehen die Ladestationen oft genug auf dem Nachttisch. Dazu kommen – oft direkt vor unserer Haustür – noch mehr als 10.000 Radio- und Fernsehsender, wir dürfen mit zigtausenden Antennenanlagen für den Betrieb von Handys rechnen, dazu breiten sich eine Million mobile Funkstellen, 600 Radaranlagen und 1,5 Millionen Hochfrequenzgeräte aus.
Im Haus werden die Stereoanlage im Wohnzimmer, der Backofen in der Küche oder auch der elektrische Radiowecker im Schlafzimmer mit 50 Hz betrieben – das entspricht dem niederfrequenten Bereich. Das dabei entstehende, wie es lange hieß, “schwache Magnetfeld” galt viele Jahre als völlig ungefährlich. Inzwischen liegen Untersuchungen vor, die sehr klar darauf hindeuten, dass ein Dauereinfluss – auch von schwachen Feldern – zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Im niederfrequenten Bereich sind die Felder noch an ihre Quelle gebunden und ihre Stärke nimmt mit der zunehmenden Entfernung rapide ab.
Elektrostrahlung durch Heizdecken
Falls Du Dich jetzt fragst, wer heute noch eine Heizdecke nutzt, wirst Du erstaunt darüber sein, wie viele alte Menschen immer wieder auf das geliebte Stück zurückkommen. Allerdings sind Heizdecken echte Elektrosmogschleudern, weil sie nicht nur Elektrostrahlung, sondern auch magnetische Felder erzeugen. Wenn Du selbst eine Heizdecke hast und unter keinen Umständen darauf verzichten willst, wärme das Bett damit an und ziehe den Stecker, bevor Du Dich schlafen legst.
Federkernmatratzen und Lattenroste mit Motor
Motorlattenroste sind zwar bequem, erzeugen aber ein massives elektrisches Wechselfeld. Wenn Du Dich trotzdem nicht davon trennen willst, ziehe vor dem Schlafengehen den Stecker.
Auch Federkernmatratzen sind nicht ohne. Die Federkerne haben eine Antennenwirkung und empfangen reichlich Strahlen aus der Luft. Kein Witz: Immer wieder können wir, wenn wir unsere Testgeräte an die Matratze halten, Radiosender aus fernen Ländern hören.
Elektrostrahlung durch Computer & Co.
Nach einem Tag am Computer brennen die Augen, Du bist müde und kannst Dich nur noch schwer konzentrieren. Kommt Dir das bekannt vor? Kein Wunder, denn Du setzt Dich bei der Computerarbeit einer Vielzahl von technischen Strahlungen aus, die weit über Elektrostrahlung hinausgehen.
Brisanter wird die Situation noch durch die Möblierung vieler moderner Büros mit zahlreichen Metallelementen. Da Metall immer leitet, entsteht in diesen Räumen ein im wahrsten Sinne spannungsreiches Umfeld, das unserem Körper enorme Energien zur Neutralisierung abverlangt. Weil der Computer sehr vieles sehr viel leichter macht, wollen wir ihn gar nicht verdammen, im Gegenteil. Es geht darum, dass Du Dir der Situation bewusst bist und den möglichen Schaden für Deine Gesundheit, soweit es geht, eingrenzt.
Egal, welchen Computer Du nutzt: Der oft empfohlene Rosenquarz ist nicht das Allheilmittel. Er neutralisiert nur maximal 20 % der Störstrahlung, da seine spezifische Schwingung nur einen Teil des durch den Computer entstehenden Frequenzgemischs ausgleichen kann.
Kabellose Kommunikation
Im hochfrequenten Bereich arbeiten Radaranlagen, Radio- und Fernsehsender, Hochspannungsmasten, kabellose Geräte zur Kommunikation, aber auch Mikrowellenherde.
Praktisch, aber leider gesundheitlich besonders problematisch, sind kabellose Computermäuse sowie kabellose Internetzugänge. Für die Kurzstreckenverbindung zwischen verschiedenen Geräten im Büro wird Bluetooth eingesetzt, eine schwedische Entwicklung, die Computer, Tastatur, Scanner, Drucker und Telefon via Funk, also mit gepulster Hochfrequenz, miteinander verbindet. Je nach Sendeklasse kommt es in einem Meter Abstand (das entspricht ja mindestens dem üblichen Sitzabstand) zu
Strahlungswerten von 80 – 8.000 µW/m². Baubiologen empfehlen in Wachräumen übrigens Werte bis zu 1 µW/m², das ist ein Bruchteil.
Handys und Smartphones
Allmählich stellt sich eine Diskussion über die gesundheitsschädigende Wirkung von Handy-Strahlung ein. Denn viele Menschen spüren relativ schnell die typischen Handysymptome wie „heiße Ohren“, Ohrendruck, Kopfschmerzen oder Augenbrennen. Doch trotz der von den Herstellern veröffentlichten „Spezifische Absorptionsrate“ (SAR), die Auskunft über die jeweilige Strahlung geben soll, ist die Unsicherheit immer weiter gewachsen. Denn der SAR-Wert beschreibt nur die von den Geräten selbst abgegebene Strahlung. Und hier ist die Unbedenklichkeit pro Kilo Körpergewicht auf 2 Watt festgelegt worden. Völlig außer Acht gelassen wird dabei die tatsächliche Sendeleistung, die ja von Ort zu Ort variiert.
Wenn Du also auf Dein Handy oder Smartphone angewiesen bist, geht es nicht nur darum, einen möglichst strahlungsarmen Gerätetyp auszuwählen, sondern vor allem um einen bewussten Umgang damit.
Vermeide unbedingt, die Geräte am Körper zu tragen und verwende möglichst häufig ein kabelgebundenes Headset. Halte Dein Mobile so weit wie möglich vom Ohr weg, während sich bei einem Anruf die Verbindung aufbaut. Telefoniere möglichst nicht in fahrenden Zügen, weil das Handy hier oft mit maximaler Leistung sendet und selbst im Ruhezustand immer auf Sendersuche ist. Das liegt daran, dass ein Zug normalerweise sehr schnell und nie lange in einer Mobilfunkzelle unterwegs ist. Dein Mobile springt dadurch von einer Mobilfunkzelle zur nächsten und versucht bei jeder aufs Neue, sich einzuwählen.
Telefonate aus dem Zug, Streaming und die Nutzung von WLAN ergibt eine immense Strahlenbelastung für Deinen Körper, die Dich anschließend müde und kaputt aussteigen lässt. Übrigens schadest Du damit nicht nur Dir selbst, sondern auch allen anderen Fahrgästen um Dich herum, vergleichbar mit Passivrauchen.
Schnurlose Festnetztelefone
Digitale Schnurlostelefone sind ein Verkaufsschlager. Ohne Stolperfallen und Kabelwirrwarr im ganzen Haus telefonieren zu können, ist verlockend. Aber wusstest Du dass viele dieser Geräte so stark strahlen, dass sie oft mehr Schaden anrichten als ein nahe gelegener Mobilfunkmast? Es handelt sich um die Schnurlostelefone mit dem DECT Standard, die über drei wesentliche Nachteile verfügen:
1. Die Basisstationen der DECT Telefone sind Dauersender, sie strahlen permanent ihre Hochfrequenz in den Raum, auch wenn Du nicht telefonierst.
2. Sie senden genau wie Mobiltelefone mit gepulster Strahlung. Schnurlose Haustelefone sind also Handys.
3. Obwohl eine wesentlich geringere Intensität ausreichend wäre, strahlen sie mit Spitzenwerten von 250 Milliwatt.
Testergebnisse und Grenzwerte
In der Ausgabe des ÖkoTest (Februar 2004) wurden die Strahlungswerte der Basisstationen nach DECT Standard gemessen, die Werte lagen bei 7600 – 18200 µW/m². Als Messabstand wurde ein Meter gewählt, dies entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Mensch und Telefon, wenn es auf dem Schreibtisch steht.
Doch selbst bei einem Abstand von 5 Metern werden je nach Gerätetyp noch bis 1500 µW/m² gemessen. Zum Vergleich: Ökotest kritisiert eine Strahlungsstärke von mehr als 100 µW/m² in einem Meter Abstand und stützt sich dabei auf den Vorsorgewert, den Professor Hyland, University auf Warwick, in einem von der Wissenschaftsdirektion des Europäischen Parlaments veröffentlichen Papier formuliert hat.
Der gesetzliche Grenzwert liegt zwar bei 9 Watt/m² (9.000.000 µW/m²), ist aber höchst umstritten, weil er nur eine Auswirkung berücksichtigt, nämlich die durch die Hochfrequenzstrahlung verursachte Erwärmung des Gewebes, den sogenannten thermischen Effekt. Allerdings gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass es bereits bei wesentlich niedrigeren Werten, das heißt auch ohne messbare Gewebeerwärmung, zu Störungen im Immun-, Hormon- und Nervensystem kommt. Sogar Gen- und Zellschäden können entstehen. Baubiologische Empfehlungen liegen bei 0,1 µW/m² für Schlaf- und bei 1 µW/m² für Wachräume.
Ärzte fordern Überarbeitung des DECT Standards
Im „Freiburger Appell“ vom Oktober 2002, der von mehr als 1.000 Ärzten unterschrieben wurde, wird die Überarbeitung des DECT Standards gefordert. Wörtlich heißt es darin:
„Überarbeitung des DECT Standards mit dem Ziel, die Strahlungsintensität zu reduzieren und auf die tatsächliche Nutzungszeit zu begrenzen, sowie die biologisch kritische Pulsung zu vermeiden.“ Darüber hinaus verlangt der Appell analog dem Rauchverbot eine Verbannung der DECT Technologie aus öffentlichen Gebäuden.
WLAN
Kabellose Computernetzwerke, die sogenannten W-LANs (Wireless Local Area Networks) werden in Firmen, Universitäten und Schulen eingesetzt und verbinden alle Computer per Funk mit dem Netzwerk. Damit das funktioniert, ist jeder Computer mit einem Sender und Empfänger ausgestattet und verbreitet gepulste Hochfrequenzstrahlung in einem Umkreis bis 300 m.
Es ist tatsächlich so, dass wir uns die größten Belastungen unwissentlich selbst ins Haus holen. Bitte bedenke: Wo kein Kabel ist, wird die Information durch die Luft gefunkt – anders geht’s nicht.
Mikrowellenherde
Die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen von Mikrowellenherden können sich ablösen und als Strahlung im Raum ausbreiten. Zu diesen Strahlen gehören auch die Mikrowellen mit einer Frequenz von 300 Megahertz (MHz) bis 300 Gigahertz (GHz). Diese feinen Wellen sind besonders gefährlich für die Gesundheit, weil sie im Gegensatz zu ihren natürlichen Verwandten, nämlich dem sichtbaren Licht, nicht von der Haut absorbiert werden können, sondern tief in den Körper eindringen. Dort können sie das Zellgewebe je nach ihrer Stärke erwärmen, erhitzen oder sogar verbrennen, indem sie ihre thermische Energie an die Wassermoleküle abgeben.
Dieser Effekt wird bei Mikrowellenherden, die das Essen in Sekundenschnelle erwärmen, ganz bewusst genutzt. Und damit ist dieser schnelle Helfer einer der größten Elektrosmogverursacher in der Küche.
Sind die Strahlen vom Fernseher schädlich?
Sowohl Fernseher als auch Computerbildschirme und Notebooks und die Strahlen, die sie verursachen, können sehr schädlich für unsere Gesundheit sein. Achte deshalb auf das Prüfzeichen nach TCO. Dabei handelt es sich um das schwedische Prüfsiegel für elektrosmogreduzierte Geräte. Denn durch die Einhaltung der TCO-Kriterien strahlen diese Geräte nur noch circa 30 Zentimeter weit.
Was Du wissen solltest: Von Fernsehern gehen nicht nur elektromagnetische Strahlung, sondern auch Mikrowellen, Radiowellen und Röntgenstrahlung aus. Da viele Bildschirme sich zudem elektrostatisch aufladen, gilt: Je größer der Bildschirm, desto größer die magnetische Strahlung. Halte deshalb einen Mindestabstand von zwei Metern zum Bildschirm ein und wähle einen versetzten Sitzplatz. Die Strahlung ist in der Mitte des Bildschirms nämlich am stärksten. Aber das ist noch nicht alles. Denn LCD-Fernseher geben zwar nur wenig Elektrosmog ab, besitzen dafür aber einen sehr hohen Blaulicht-Anteil, der nicht nur die Netzhaut schädigt, sondern auch Hormonstörungen verursachen kann. Der Ausweg: Es gibt heute schon sehr preiswerte Bildschirmbrillen, die Deine Augen vor den Blaulichtstrahlen schützen.
Erzeugt eine Apple Watch Elektrosmog?
Sicherlich hast Du schon von der Smart Watch von Apple gehört, die Dir per Berührung nicht nur Deinen Kalender zeigt, sondern auch die Wettervorhersage. Aber nicht nur das. Auf Wunsch ist sie auch Dein Personal Trainer, der Dich zu Aktivitäten verführt, Tipps für ein besseres Leben gibt, beim Sport Deine Beschleunigungen misst, des Weiteren Deine Körpertemperatur, den Hautwiderstand und die Herzfrequenz. Dazu gibt’s natürlich noch jede Menge Nachrichten, E-Mails und Informationen zu den aktuellsten Inzidenzwerten.
Der Nachteil: Die Apple Watch könnte Deiner Gesundheit immensen Schaden zufügen. Denn sie ist über Bluetooth direkt mit Deinem Smartphone gekoppelt. Und das heißt, sie sendet, strahlt und empfängt permanent, ist ständig mit dem Internet verbunden und verursacht Elektrosmog. Der Körper ist diesen Strahlenquellen andauernd ausgesetzt und reagiert darauf.