Magnetische Strahlung orten für Anfänger/innen

Was ist magnetische Strahlung?

Magnetische Strahlung ist wie elektrische und elektromagnetische Strahlung ein Teilverursacher von Elektrosmog. Ein einfaches Beispiel: Schalten wir ein elektrisches Gerät ein, fließt Strom und es entsteht neben der elektrischen zusätzlich auch magnetische Strahlung.

Wann entsteht magnetische Strahlung?

Magnetische Strahlung entsteht, wenn Du ein Gerät einschaltest und Strom fließt. Bei unserer alltäglichen Stromversorgung können wir elektrische und magnetische Strahlung voneinander unterscheiden, weil beide Feldarten dem niederfrequenten Bereich zugeordnet werden.

Die magnetische Feldstärke wird in Ampère pro Meter (Kürzel A/m) gemessen, die magnetische Flussdichte dagegen in Tesla (T). Weil die Einheit Tesla für die Messung meist zu groß ist, wird in Mikrotesla (µT), meist aber in Nanotesla (nT) gemessen. Magnetfelder haben die Eigenschaft, sämtliche Materialien zu durchdringen.

Ab und zu wird auch noch die ältere Einheit Gauß benutzt. Falls Du die Formel noch nicht kennen solltest: 1 Tesla = 10.000 Gauß. Magnetfelder gehen übrigens durch sämtliche Materialien, das heißt auch durch Häuser, Bäume – und den Menschen. Achte deshalb darauf, Dich ihnen möglichst wenig auszusetzen und Abstand zu halten. Denn mit zunehmender Entfernung nimmt auch magnetische Strahlung drastisch ab.

Trotzdem ist vor allem bei Windkraftanlagen Vorsicht geboten.

Windkraft-Flüchtlinge

Es häufen sich Geschichten von „Windkraft-Flüchtlingen“, deren Schicksal die auf YouTube einsehbare Dokumentation „Wind Rush“ der staatlichen kanadischen Fernsehanstalt zeigt.

Besonders bedrohlich ist bei Windkraftanlagen nicht nur die magnetische Strahlung, sondern auch der Infraschall. Das sind Niederfrequenz-Schwingungen unterhalb der Hörbarkeitsgrenze. Der Ausbau in Deutschland schreitet rasant voran. In anderen Ländern werden die gesundheitlichen Auswirken dieser „ökologischen“ Zukunftsenergie bereits ernst genommen. Dänemark ist mit einem Anteil von 40 Prozent am Stromverbrauch weltweit die Nummer 1 bei der Windstromerzeugung. Das kleine Land stoppt nun den Ausbau dieser für sie so wichtigen Energieversorgung an Land und weicht auf das Meer aus.

Deutschland wird diesem Öko-Vorbild leider nicht folgen. Eine Ausnahme bildet hier die Landesregierung Bayerns. Sie hat als Mindestabstand zur Wohnbebauung das Zehnfache der Windradhöhe verordnet. Das bedeutet, dass bei Windrädern von 200 m Höhe im Umkreis von 2.000 m kein Wohnhaus stehen darf. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt nun andere Bundesländer, Bayerns Beispiel zu folgen.

DIE WELT schreibt dazu:

„Würde sich nämlich in ganz Deutschland dieser „Sicherheitsabstand“ durchsetzen, müsste der Neubau von Windturbinen in dieser Größenordnung sofort gestoppt werden. Die Energiewende wäre am Ende. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger legte den Ländern deshalb nahe, den Fehler von Bayern nicht zu wiederholen und durch „überzogene“ Abstandsregeln den Ausbau der Windenergie als wichtige Säule der Energiewende zu gefährden. Merkwürdig ist allerdings, dass das Umweltbundesamt in einer anderen Studie feststellt, dass „die Indizien für gesundheitliche Gefahren von Infraschall-Emissionen ernst zu nehmen seien und dringend besser erforscht werden müssten.“

Wie kann man magnetische Strahlung messen?

Um zu sehen, welche Geräte magnetische Strahlung abgeben, genügt im ersten Schritt übrigens ein Elektrosmog-Ortungsgerät. Du musst nicht sofort ein Messgerät kaufen. Unser Favorit ist der E.P.E Conseil Indikator ESI 23, der nicht nur elektrische Strahlung, sondern auch magnetische Strahlung und sogar elektromagnetische Strahlung orten und deren Stärke anzeigen kann. Eine detaillierte Produktbeschreibung findest Du im Blogbeitrag Elektrische Strahlung messen leicht gemacht.

Warum kann magnetische Strahlung unserer Gesundheit schaden?

Magnetische Strahlung ist sehr schwer abzuschirmen und daher eine Gefahr für unsere Gesundheit. Gerade die Strahlung von Hochspannungsleitungen hat sehr große Reichweiten und durchdringt Wände mühelos. Hier hilft nur noch Abstand halten.

Radiowecker

Die meisten Radiowecker funktionieren nur mit Strom aus der Steckdose. Immer wenn ein Gerät mit dem Netz verbunden und eingeschaltet ist, entstehen nicht nur elektrische, sondern auch magnetische Wechselfelder. Diese sind besonders in der regenerativen Schlafphase unbedingt zu meiden. Auf keinen Fall gehört eine solche Elektrosmogschleuder auf das Nachtkästchen in Deine unmittelbare Nähe.

Die in der deutschen Elektrosmog-Verordnung festgeschriebenen Grenzwerte liegen übrigens um ein Vielfaches über den von Baubiologen und Wissenschaftlern geforderten Werten. Die für Bildschirmarbeitsplätze weltweit akzeptierte schwedische TCO-Norm sieht bei elektrischen Wechselfeldern maximal zehn Volt pro Meter (V/m) und bei magnetischen Wechselfeldern 200 Nanotesla (nT) im Abstand von 30 Zentimetern vor.

Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und insgesamt 13 Funk-Radiowecker eingekauft, die wir in verschiedenen Laboren auf Elektrosmog und problematische Inhaltsstoffe im Gerät untersuchen ließen. Das Testergebnis: Drei Funk-Radiowecker landen mit einem “befriedigend” im Mittelfeld, sechs Wecker müssen sich mit einem “ausreichend” begnügen, vier “ungenügende” Geräte gehören weder ins Schlafzimmer noch in andere Wohnräume.

Den elektrosmogfreien Batteriebetrieb ermöglichen nur die Geräte ABR 314 df Time Control Digital Radio von Braun, die Funkuhr RC-PC3 von Panasonic und die Projektionsfunkuhr mit digital einstellbarem AM/FM Radio RRM968P von Oregon Scientific. Werden diese Uhren dagegen mit einem externen Netzteil und Strom aus der Steckdose betrieben, dann überschreiten auch sie die TCO-Norm um ein Vielfaches. (Quelle © ÖKO-Test).

Gesundheitsrisiko für Bahn-Mitarbeiter

Mitarbeiter der Bahn sind übrigens einer erhöhten Belastung durch Magnetfelder ausgesetzt. In einer schwedischen Studie fanden sich bei Schaffnern und Lokführern eine Verdopplung der Rate lymphatischer Leukämien. (Quelle: www. elektrosmog.com)

Sind Magnetfeldmatten gefährlich?

Das Wichtigste gleich vorweg: Magnetfeldmatten sind kein passendes Mittel, um magnetische Strahlung zu entstören, egal, was Du bisher vielleicht darüber gelesen hast.

Dass Magnetfelder einen biologischen Einfluss auf den Körper haben, ist längst bewiesen. Sie werden deshalb gezielt zur Heilung von Brüchen und Verletzungen genutzt. Bei einer kurzfristigen kurähnlichen Therapie gibt das Magnetfeld eine Art Regenerationsimpuls an den Körper. Doch was als kurzzeitige Therapie wirksam ist, darf nicht zum Dauereinfluss werden. So ist es auch in der Praxis mit diesen Matten. Im ersten Moment fühlen sich die Patienten wohler und vitaler. Doch wenn sie längere Zeit über Nacht auf diesen Matten liegen, verlieren die Zellen ihre natürliche Orientierung. Sie befinden sich in einem künstlichen Magnetfeld, das nicht dem biologischen Magnetfeld der Erde entspricht.

Das kannst Du übrigens im Handumdrehen selbst testen: Halte einen Kompass (kein Smartphone mit Kompass-App!) über eine solche Entstörungsmatte. Du wirst feststellen, dass der Kompass den Norden nicht findet und sich sogar um die eigene Achse dreht. Dass sich diese Situation als Schlafplatz nicht eignet, liegt auf der Hand, oder? Falls Du einmal länger auf einer Magnetfeldmatte geschlafen haben solltest, hast Du wahrscheinlich gemerkt, dass die ersten positiven Effekte bald dahin waren und sich ins Gegenteil verkehrt haben.